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Was ist das High-End-Audioformat DSD?

DSD (Direct Stream Digital) entspricht einem Audioformat, das in hoher Auflösung präsentiert wird und den Qobuz Katalog ab sofort um eine neue Dimension erweitert! Es ist eine Alternative zum weiter verbreiteten PCM-Format. DSD wird heute vor allem im Zusammenhang mit dem kostenpflichtigen Download von Hi-Res-Audiodateien verwendet.

Ab dem 10. Oktober können sich klangbegeisterte Musikhörer bei Qobuz über mehr als 22.500 Titel in DSD freuen. Doch was verbirgt sich hinter diesem Akronym und wie funktioniert DSD? Was sind seine Vor- und Nachteile? Das werden wir hier herausfinden:

Die Akronyme PCM und DSD beziehen sich auf die beiden gängigsten Möglichkeiten, Musik digital zu speichern. Dies entspricht dem Übergang vom analogen Zustand in eine Computerdatei, um sie auf eine CD zu brennen, zum Download oder zum Streaming zur Verfügung zu stellen. PCM und DSD sind Rohformate ohne jegliche Komprimierung. Sie kennen vielleicht MP3, AAC oder FLAC besser. Dabei handelt es sich um gängige Formate, bei denen die Musik verlustfrei oder verlustbehaftet komprimiert wird, um weniger Speicherplatz zu belegen.

Direct Stream Digital: Dafür stehen die drei Buchstaben DSD. Was PCM betrifft, so steht dies für Pulse Code Modulation. Die Idee hinter diesen beiden Technologien ist dieselbe: ein analoges Audiosignal so genau wie möglich zu digitalisieren. Dazu wird es umgewandelt, d. h. es wird abgetastet, indem es mit 0 und 1 codiert wird, um es digital zu machen. So entsteht eine Computerdatei, die man manipulieren, speichern und in verschiedenen Formen verteilen kann.

Was ist der Unterschied zwischen DSD und PCM?

PCM ist die Grundlage der Audio-CD. So wird die Musik auf der Disc gespeichert. Dazu werden sowohl eine Granularitätsstufe als auch eine Abtastfrequenz verwendet. Ersteres wird in Bits, letzteres in Hertz ausgedrückt. Man erhält dann die Auflösung einer PCM-Datei. Bei der CD wird sie wie folgt gespeichert: in 16 Bit bei 44,1 kHz. Wenn man die Auflösung erhöht, um die Musik noch genauer zu digitalisieren, kann man z. B. 24 Bit bei 192 kHz erreichen. Dies entspricht Hi-Res in PCM.

DSD ist seit 1999 und der Geburt der Super Audio CD (SACD), der Weiterentwicklung der CD mit hoher Auflösung, für die Allgemeinheit verfügbar. Es wurde nicht PCM Hi-Res gewählt, sondern ein völlig neues Format, dessen Ziel es war, eine höhere Qualität zu bieten. Bei DSD werden nicht mehr 16 oder 24 Bit, sondern nur noch 1 Bit verwendet. Im Gegensatz dazu steigt die Abtastfrequenz auf 2,8 MHz pro Sekunde.

1 Bit bei 2,8 MHz entspricht technisch gesehen einer viermal höheren Auflösung als bei einer CD. Kurz gesagt: Anstatt 16 Proben, bestehend aus 0 und 1, 44.100 Mal pro Sekunde zu nehmen, nimmt man nur eine Probe, immer noch 0 oder 1, aber man tut dies 2,8 Millionen Mal pro Sekunde.

©Soundfort

Formate auf Studioniveau

So wie es bei PCM verschiedene Stufen der hohen Auflösung gibt, kann auch DSD sehr hoch gehen. 1 Bit und 2,8 MHz entsprechen dem sogenannten DSD64. Warum 64? Das ist der Multiplikator, mit dem man von 44,1 kHz bei PCM auf 2,8 MHz bei DSD umschalten kann. Um noch genauere Dateien zu erhalten, kann man sich für DSD128 oder DSD256 entscheiden. Logischerweise bleibt man bei 1 Bit, erhöht aber die Frequenz auf 5,6 MHz bzw. 11,2 MHz und steigert damit entsprechend die Genauigkeit der Digitalisierung. Es gibt Dateien in DSD512 und DSD1024, aber nicht alle digitalen Abspielgeräte können sie verarbeiten.

DXD ist sowohl mit DSD als auch mit PCM verwandt. Dies ist ein Zwischenformat, mit dem DSD in 24-Bit-PCM mit 384 kHz umgewandelt werden kann. Das Ergebnis ist eine Datei mit der Endung .dxd, die von Studios zur Bearbeitung, zum Mastering usw. verwendet wird. DSF und DFF sind einfach die Namen der Erweiterungen von DSD-Dateien. .dsf enthält die Musik und die zugehörigen Metadaten, während .dff nur die Musik enthält. Zur Erinnerung: Die Endungen für PCM-Rohdateien sind .wav und .aiff (mit Metadaten).

Die Vor- und Nachteile von DSD

Der Hauptvorteil von DSD ist, dass es die höchstmöglichen Auflösungen für die Speicherung und anschließende Wiedergabe digitaler Musik bietet. Daher wird es oft mit der Vermarktung der besten existierenden Musikaufnahmen in Verbindung gebracht. Dafür beansprucht es mehr Speicherplatz als PCM. Aber das ist heute kein großes Problem mehr, da die Festplatten immer mehr Kapazität bieten. Der einzige wirkliche Nachteil von DSD ist, dass es nur noch von Hi-Fi-Enthusiasten anerkannt wird.

Welche Geräte können DSD abspielen?

Derzeit akzeptieren die meisten Netzwerkplayer DSD. Sie können meist bis zu DSD256 erkennen. Höherwertige Produkte können DSD512 abspielen, obwohl Dateien in diesem Format eher selten sind. Auf der Seite der DACs gibt es einige, die natives DSD akzeptieren, zwangsläufig über einen USB-Eingang. Andere können DSD in der sogenannten DoP-Form oder DSD-over-PCM empfangen, wenn sie die Eingänge SPDIF (koaxial oder optisch) oder AES (XLR) nutzen. In diesem Fall wird DSD vom Ausgang des digitalen Abspielgeräts im PCM-Format übertragen, im DAC wieder zu DSD zusammengesetzt und dann wieder analog umgewandelt. Das bedeutet, dass es immer Alternativen gibt, um DSD abzuspielen.